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18.11.14 –
Jazz gegen Apartheid ist ein geschichtlich herausragendes Musikprojekt, das 1985-1986 mit dem Exilmusiker Johnny Dyani in Frankfurt geschaffen wurde. Die Musik dieses 1986 verstorbenen Komponisten, Bandleaders, Bassisten ist grandiose Kunst, zugleich die Geschichte des leidenschaftlichen Kampfes gegen Apartheid, Biographie eines Lebens im Exil und lückenlose Dokumentation von 25 Jahren Exilgeschichte.
Mitwirkende:
Claude Deppa (tp)
Daniel Guggenheim (ts)
Christopher Dell (vib)
John Edwards (b)
Makaya Ntshoko (dr)
Janusz Stefański (dr)
GALLUS: 24.11.2014, 20:00 Uhr Gallus Theater, Kleyerstr.15,
INNENSTADT: 28.11.2014, 20:00 Uhr main_forum (IG Metall Haus) Wilh.-Leuschner-Str. 79
Frankfurt war ein Ort der Anti-Apartheid-Bewegung: Früchteboykott, Menschenteppiche vor den Großbanken, Kirchentag gegen Apartheid in Frankfurt, Einfluss auf deutsche Unternehmen am Kap durch die IG Metall – überragt von der Entstehung des Projektes Jazz gegen Apartheid und untrennbar mit Frankfurt verbunden.
Dann die Wende am Kap: Ende der Apartheid. Für die Überlebenden im Exil die Frage „Heimkehr oder Exil?“. Das „neue“ Südafrika interessiert nicht, welch grandiose Ideen im Exil entwickelt wurden.
Bürgerrechte, Bildung und Gesundheit liegen auch 20 Jahre nach der Wende darnieder, „one of the most unequal societies on Earth“ (TheGuardian).
Jazz gegen Apartheid versammelt heute Persönlichkeiten, die vom genialischen Elan und der Phantasie der Musik aus dem Exil begeistert sind.
Zitat FAZ 2012:
„...voller Elan, Phantasie, schräger Improvisationslust und randvoll mit Emotionen. Wer wünscht sich
auch sterile Perfektion, wenn man solche Energien spürt wie bei dem südafrikanischen Trompeter
Claude Deppa, der die schön einfachen Melodien in den Kompositionen seines verstorbenen Landsmanns Johnny Dyani - "U.D.F.", "Does Your Father Know" oder "Song for Biko" - mit
herausgeschleuderten Improvisationen in der Luft zerfetzt, dass man fast in Deckung gehen muss,
um nicht von der Wucht dieser Klangwellen erdrückt zu werden. Oder die Saxophoneskapaden
des Free-Jazz-Berserkers Tobias Delius, der seine eckigen Phrasen aus allen Gliedmaßen seines
zuckenden Körpers hervorzukramen scheint... Es war ein rauschendes Free-Jazz-Fest, zu dem auch
der schonungslos virtuose Vibraphonist Christopher Dell, der trotz aller freien Phrasierung stets gut
organisiert wirkende Tenorsaxophonist Daniel Guggenheim, ein den Kontrabass in seine klingenden Einzelteile zerlegender John Edwards und der fast schon Legendenstatus einnehmende Makaya Ntshoko am Schlagzeug ihr Gutteil beitrugen.“
Komplettes Herbstprogramm zum Download
Foto Makaya Ntshoko © Wilfried Heckmann
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