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07.09.16 –
"Es ist gut, dass die Tourismus+Congress GmbH die Broschüre zum Bahnhofsviertel überprüfen und überarbeiten wird. Eine städtische Gesellschaft sollte nicht derart unreflektiert für Prostitution und einzelne Betriebe werben", so Ursula auf der Heide, frauenpolitische Sprecherin der GRÜNEN im Römer.
In Frankfurt sind Menschen in Sexarbeit zu unterschiedlichsten Rahmenbedingungen tätig. Es ist unstrittig, dass es neben selbstbestimmter Sexarbeit auch äußerst prekäre Arbeits- und Lebensverhältnisse, Armuts- oder Beschaffungsprostitution und Zwangsprostitution in der Stadt und auch in diesem Viertel gibt. Zum Beispiel muss eine Sexarbeiterin in einem Laufhaus, so berichten Aussteigerinnen, wöchentlich 200 Kunden haben, um alle ihre Kosten und Verpflichtungen begleichen zu können.
Das völlige Ausblenden dieser Realität im "rot leuchtenden Abenteuerland" wäre bei einer Broschüre, die das Gewerbe herausgibt, nicht anders zu erwarten, bei einer städtischen Information ist das jedoch inakzeptabel.
"Die Grünen stehen für einen diskriminierungsfreien Umgang mit Sexarbeit, aber auch für die Sicherung humanitärer Standards. Das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung ist der Maßstab. In diesem Sinn hat es die Stadt Stuttgart drastisch plakatiert. Hier heißt es: 'Die Würde des Menschen ist auch beim Ficken unantastbar'.
Texte in der Broschüre der TCF hingegen, in denen mit 'im 4. Stock nur Transsexuelle und 90 Prozent Osteuropäerinnen' werben, sind schlicht menschenverachtend und rassistisch. Auch sonst ist die Broschüre zum Rotlichtviertel nicht peppig. 'Leichte Mädchen, schwere Jungs, Transen, Tunten', das ist 1950er Jahre -Vokabular" so auf der Heide weiter.
"Möglicherweise werden diese diskriminierenden und auch verharmlosenden Formulierungen noch im Milieu verwandt. In Frankfurt sind wir insgesamt auf einem anderen Stand der Diskussion, was Menschenrechte und LSBTIQ angeht, und das muss auch in einer städtischen Broschüre zum Rotlichtviertel deutlich werden."
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