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20.06.22 –
Bereits seit Jahren plant der Discounter Lidl, sein Grundstück an der Mainzer Landstraße neu zu bebauen. Dort soll an Stelle der alten Filiale in Zusammenarbeit mit der ABG weiterer Wohnraum und eine moderne Lidl-Filiale entstehen. Nach Jahren der Abstimmung mit der Stadtplanung und weiteren beteiligten Behörden kommt nun wieder Bewegung in die Sache.
Dazu hat der Discountriese kürzlich dem Ortsbeirat 1 seine Vorplanungen vorgestellt und wünscht sich eine rasche Realisierung seines Projektes. Allerdings wurden Bedenken und Vorgaben der Verwaltung in diesen Planungen bisher so gut wie gar nicht berücksichtigt. Anregungen von Mitgliedern des Ortsbeirates, die im Rahmen des Ortstermins geäußert worden sind, sollen zwar geprüft werden. Es wurde jedoch seitens Lidl deutlich darauf hingewiesen, dass deren Geschäftsführung und Vertrieb keine Notwendigkeit sehen, an den vorliegenden Vorplanungen noch etwas zu verändern, und das trotz der Kritik der Verwaltung als auch einzelner Ortsbeiratsmitglieder.
„Das Bauvorhaben ist insgesamt positiv zu bewerten, insbesondere die bessere städtebauliche Einfügung und die Errichtung von weiterem Wohnraum unter Einbeziehung der ABG Holding“, so Alexander Mitsch, Fraktionssprecher der Grünen im Ortsbeirat 1 und von Beruf selbst Architekt. „Allerdings kritisiere ich die ablehnende Haltung von Lidl gegenüber den Verbesserungsvorschlägen aus Stadt und Ortsbeirat.“
„Wir fordern eine Überdeckelung der Parkplätze und die Schaffung eines attraktiven, nutzbaren und klimafreundlichen Dachgartens mit Sträuchern und kleinen Bäumen, auf dem die Kinder spielen, die Bewohner*innen gärtnern und die Insekten summen“, so Mitsch weiter. Die Vorgaben und Satzungen der Stadt Frankfurt sehen das ohnehin vor, und die Mitbewerber Aldi und Rewe haben das auf dem Grundstück direkt gegenüber der Mainzer Landstraße bereits vor Jahren beispielhaft vorgemacht. Hierzu müsste der Discounter allerdings seine bisherigen Planungen anpassen, wozu wir leider bei Lidl keine prinzipielle Bereitschaft erkennen können.“
Gerade die Entsiegelung und intensive Begrünung von Boden- und Dachflächen sowie ein angemessener Lärmschutz gegenüber den Bewohner*innen der Nachbarschaft sind heutzutage üblich, bieten Natur und Mensch viele Vorteile und erhöhen sogar die Attraktivität der Gebäude.
„Die eigenen Interessen und schnelles Bauen scheinen wichtiger zu sein als die Interessen der Anwohnenden und der zwingend notwendige Klimaschutz“, so Mitsch abschließend. „ Wir setzen im Dialog mit Lidl jedoch weiterhin auf eine klimagerechtere und zukunftsfähige Planung, die allen Menschen im Gallus zu Gute kommt, und hoffen auf eine baldige Realisierung.“
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